1929 trafen sich ein paar Freunde zu einem gemütlichen Kinoabend im Gloria-Palast zu Weißwasser. Gezeigt wurde an diesem Abend ein Film über den Berliner Schlittschuhclub. Auf dem Heimweg beschlossen die Jungs es den Berlinern gleich zu tun und eine Eishockeymannschaft ins Leben zu rufen. Mehr schlecht als recht zogen Martin Schulz, Siegfried Rohrbach, Helmut Bertko, Fritz Dutschke und all die anderen Jungs von der Osramstraße zu diesem Zeitpunkt ihre Bahnen auf dem im Winter zugefrorenen Braunsteich. Es fehlte an Geld und damit einhergehend an der nötigen Ausrüstung. Die Zeiten waren hart in Deutschland Anfang der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Unter die Schuhe geschraubte Kufen, gebogene Stöcke und Holzscheiben dienten damals als Spielutensilien.
Am 15.Dezember des Jahres 1932 war es dann soweit: im Sitzungssaal des Keglerheimes an der Gartenstraße gründeten zehn entschlossene junge Männer den Verein "Eishockey Weißwasser". Erster Vorsitzender und Kassenwart des neuen Vereines wurde Martin Schulz. Noch am selben Abend wurde beschlossen, dass jedes Mitglied regelmäßig 50 Reichspfennig in eine Kasse einbezahlt. Bei einem damaligen Verdienst von durchschnittlich 17 Reichsmark pro Monat eine stattliche Summe. Der inzwischen zum Verein gestoßene und als Trainer fungierende Günther Lehnigk organisierte im Sommer 1933 über einen Kontakt beim Berliner Schlittschuhclub die erste richtige Ausrüstung. 1934 wurden dann die ersten Freundschaftsspiele ausgetragen. Gegner waren damals die Skizunft Spremberg, der EV Görlitz und der EV Oberschöneweide. Ab 1936 spielten die Jungs dann regelmäßig um die schlesische Meisterschaft mit. 1937-39 konnte selbige dann drei Mal in Folge gewonnen werden.
Nach dem Krieg erfolgten etliche Namensänderungen - aus "Kristall", "Ostglas" und "Chemie" wurde 1953 dann die legendäre Sportgemeinschaft Dynamo Weißwasser. Von 1951 - 1965 konnten 15 Meistertitel in Folge nach Weißwasser geholt werden. Bis zur politischen Wende 1989/90 sollten deren weitere zehn folgen. Acht davon in der, ab der Saison 1970/71, kleinsten Liga der Welt mit zwei Mannschaften. Unzählige Namen verbinde ich mit dem Eissport Weißwasser: Kurt Stürmer, Herbert Tschätsch, Wolfgang Nickel, Wolfgang Blümel, die Mann-Familie, Joachim Franke, Klaus Hirche, Manfred Buder, Erich Novy, Rüdiger Noack, Hartwig Schur, Jürgen Johne, Wolfgang Fischer, Roland Herzig, Hubert Hahn, Tom Göbel, Torsten Hanusch, Ralf Hantschke, die Bresagk-Brüder, Andreas Gebauer, Falk Ozellis, Frank Peschke, Torsten Eisebitt, Dirk Rohrbach, Vadim Kulabuchow, Morgan Samuelsson, Jörg Pohling, Sebastian Klenner, Robert Bartlick, Martin Sekera - sie alle und noch viele weitere haben ihren Platz in der Ahnengalerie.
Vom Braunsteich über das Stadion am Jahndamm, weiter ins damals größte Freiluftstadion Europas führte der blau-gelbe Eishockeyweg über ein zweiundzwanzigjähriges Trainingshallen-Fuchsbau-Kultstätten-Provisorium in die aktuelle Spielstätte. Und damit wäre der Bogen auch zur heutigen Zeit geschlagen.
An diesem Wochenende begeht der Eissport in Weißwasser seinen 85. Geburtstag. Sportliche Erfolge, wie zuvor beschrieben, gibt es in dieser Größenordnung schon lange keine mehr zu feiern. Es sind eher die kleinen Dinge an denen man sich erfreut. Letzte Saison zum Beispiel - nie schlechter als Platz sechs und ohne Derbyniederlage. Oder dieser Dienstagabend im März 2007 ;-) oder auch 8 erkämpfte Punkte bisher im Dezember 2017. Es sind die kleinen Dinge die heutzutage zählen. Und welcher Verein in Deutschland hat eine längere und erfolgreichere Historie vorzuweisen als unsere Füchse? Keiner.
Welches Wochenende als das anstehende wäre daher besser geeignet für das erste 6-Punkte-Wochenende der Saison? Fünf Punkte hatten wir vor zwei Wochen schon mal geschafft - jetzt ist die volle Ausbeute fällig.
Am Jubiläumstag treten die Füchse 19:30 Uhr, stimmgewaltig begleitet, in der neuen Halle in Kaufbeuren an. Die Spielleitung übernehmen Roland Aumüller und Daniel Kannengießer.
es-weisswasser.de wird ab 19:32 Uhr im >>>LIGA-Liveticker<<< von den Partien des 26. Spieltages berichten.
Am Sonntag dann findet das Feierwochenende seinen Abschluss mit dem Heimspiel gegen die Wölfe aus Freiburg. Spielbeginn ist 17:00 und gepfiffen wird das Ganze von Erich Singaitis und Sascha Westrich
1 | Che | 15.12.2017 @ 21:02
schöner Artikel, mir sinn fast die Tränen jekommen. But anyway: the one and only Jo Binjo Reznicek fehlt! Der Che
» Die News ist älter als 14 Tage. Die Kommentarfunktion wurde deshalb deaktiviert.
Am 15.Dezember des Jahres 1932 war es dann soweit: im Sitzungssaal des Keglerheimes an der Gartenstraße gründeten zehn entschlossene junge Männer den Verein "Eishockey Weißwasser". Erster Vorsitzender und Kassenwart des neuen Vereines wurde Martin Schulz. Noch am selben Abend wurde beschlossen, dass jedes Mitglied regelmäßig 50 Reichspfennig in eine Kasse einbezahlt. Bei einem damaligen Verdienst von durchschnittlich 17 Reichsmark pro Monat eine stattliche Summe. Der inzwischen zum Verein gestoßene und als Trainer fungierende Günther Lehnigk organisierte im Sommer 1933 über einen Kontakt beim Berliner Schlittschuhclub die erste richtige Ausrüstung. 1934 wurden dann die ersten Freundschaftsspiele ausgetragen. Gegner waren damals die Skizunft Spremberg, der EV Görlitz und der EV Oberschöneweide. Ab 1936 spielten die Jungs dann regelmäßig um die schlesische Meisterschaft mit. 1937-39 konnte selbige dann drei Mal in Folge gewonnen werden.
Nach dem Krieg erfolgten etliche Namensänderungen - aus "Kristall", "Ostglas" und "Chemie" wurde 1953 dann die legendäre Sportgemeinschaft Dynamo Weißwasser. Von 1951 - 1965 konnten 15 Meistertitel in Folge nach Weißwasser geholt werden. Bis zur politischen Wende 1989/90 sollten deren weitere zehn folgen. Acht davon in der, ab der Saison 1970/71, kleinsten Liga der Welt mit zwei Mannschaften. Unzählige Namen verbinde ich mit dem Eissport Weißwasser: Kurt Stürmer, Herbert Tschätsch, Wolfgang Nickel, Wolfgang Blümel, die Mann-Familie, Joachim Franke, Klaus Hirche, Manfred Buder, Erich Novy, Rüdiger Noack, Hartwig Schur, Jürgen Johne, Wolfgang Fischer, Roland Herzig, Hubert Hahn, Tom Göbel, Torsten Hanusch, Ralf Hantschke, die Bresagk-Brüder, Andreas Gebauer, Falk Ozellis, Frank Peschke, Torsten Eisebitt, Dirk Rohrbach, Vadim Kulabuchow, Morgan Samuelsson, Jörg Pohling, Sebastian Klenner, Robert Bartlick, Martin Sekera - sie alle und noch viele weitere haben ihren Platz in der Ahnengalerie.
Vom Braunsteich über das Stadion am Jahndamm, weiter ins damals größte Freiluftstadion Europas führte der blau-gelbe Eishockeyweg über ein zweiundzwanzigjähriges Trainingshallen-Fuchsbau-Kultstätten-Provisorium in die aktuelle Spielstätte. Und damit wäre der Bogen auch zur heutigen Zeit geschlagen.
An diesem Wochenende begeht der Eissport in Weißwasser seinen 85. Geburtstag. Sportliche Erfolge, wie zuvor beschrieben, gibt es in dieser Größenordnung schon lange keine mehr zu feiern. Es sind eher die kleinen Dinge an denen man sich erfreut. Letzte Saison zum Beispiel - nie schlechter als Platz sechs und ohne Derbyniederlage. Oder dieser Dienstagabend im März 2007 ;-) oder auch 8 erkämpfte Punkte bisher im Dezember 2017. Es sind die kleinen Dinge die heutzutage zählen. Und welcher Verein in Deutschland hat eine längere und erfolgreichere Historie vorzuweisen als unsere Füchse? Keiner.
Welches Wochenende als das anstehende wäre daher besser geeignet für das erste 6-Punkte-Wochenende der Saison? Fünf Punkte hatten wir vor zwei Wochen schon mal geschafft - jetzt ist die volle Ausbeute fällig.
Am Jubiläumstag treten die Füchse 19:30 Uhr, stimmgewaltig begleitet, in der neuen Halle in Kaufbeuren an. Die Spielleitung übernehmen Roland Aumüller und Daniel Kannengießer.
es-weisswasser.de wird ab 19:32 Uhr im >>>LIGA-Liveticker<<< von den Partien des 26. Spieltages berichten.
Am Sonntag dann findet das Feierwochenende seinen Abschluss mit dem Heimspiel gegen die Wölfe aus Freiburg. Spielbeginn ist 17:00 und gepfiffen wird das Ganze von Erich Singaitis und Sascha Westrich