20.11.2008 | 01:11 Uhr
 P.F.I.F.F.
Popeyes Füchse Im FanFokus
Liebe Freunde des traditionsreichen und freistaatdominierenden Weißwasseraner Eishockeys! Zwei Feiertage in einer Woche- das ist doch mal was. Erst den ETC geputzt, dann gebüßt und gebetet – schon kommt die Zeit für neue Heldentaten: Erst sollte man den Carsten Gosdeck „überzeugen“, dass sein Wechsel unter die Zugspitze ein Fehler war. Und mit den „Frackträgern aus Fischtown“ (Servus, Herr Streu!) könnte man in Frühjahrserinnerungen schwelgend die Statistik ruhig aufbessern. Aber Achtung: Die Wochenendkontrahenten sind mit den Teams, die wir 4:2 und 5:0 besiegten, nicht mehr identisch. Da sind wieder harte Arbeit und ganze Kerle gefragt, um den Mittelfeldplatz zu sichern. Was mich optimistisch stimmt: Wir werden bis Sonntag wohl keine Abgänge beklagen müssen...

Ganz anders, als ich- möglicherweise. Ist mir doch am Rande des Derbys folgende Episode widerfahren: Wir stehen so am Biertisch, fachsimpeln und tauschen Länderspielpausenerlebnisse aus. Ich sage: „Meine Freundin ist krank geworden. Hat nen grippalen Infekt.“ Da spricht einer: „Oje, die verlässt dich. Ich habe Beweise!“ Nur mal zur Info: Sie ist noch (?) da- so wie Sutter, Mizzi, Roche oder Rome auch...

Was ist denn nur in (zum Glück bloß einige wenige) Fans in Eishockey- Weißwasser gefahren? Natürlich gab es den Fall „Hubagronom“ oder „Ich-muss-mal-hin-oder-weg-von-der-Familie“ bzw. auch „Ohne-Freundin-kann-ich-nicht“. Aber wenn inzwischen bei jedem Ausfall eines Kontingentspielers völlig ohne Fakten mal einfach so die Gerüchteküche angeheizt und de facto den Cracks Charakterschwäche unterstellt wird, dann ist das ne ziemlich große Sauerei. Klar kann es sein, dass Spieler wie Mizzi oder Little Mac oder Rome schon mit Blick auf die nächste Saison angegraben werden. Bestimmt werden wir auch schmerzhafte Abgänge zu verzeichnen haben. Wer wirklich gut ist, wird seine Karriere nicht ausschließlich im Fuchsbau bestreiten. Aber gab es von auch nur einem unserer Kufenkünstler bisher „verdächtige“ Darbietungen a la 15, 16 oder 16? Die einzige Erklärung, die man für diese Art „Stimmungsmache“ findet, ist: Es gibt bisher einfach nichts oder viel zu wenig zu meckern. Wer sich aber nur wohlfühlen kann, wenn so viel wie möglich schlecht ist, der muss aktuell Nebenkriegsschauplätze regelrecht erfinden.

Schön war dagegen die Aktion mit den Roten Laternen. Dass wir davon genügend „im Bestand“ haben, kann wirklich niemanden überraschen. Dass wir sie nun aber nicht im Fuchsbau hängen sehen müssen, sie dafür dem einen oder anderen Gegner präsentieren können, macht die bisherige Saison so erlebenswert. Derbywürdig war auch das Sprechchorduell, als die Piraten zum Punktelieferanten degradiert wurden und sich deren Fans mit: „Ohne Essen wärt ihr gar nicht hier.“, revanchierten. Stimmt zwar nicht ganz, aber Regensburg singt sich halt ne Runde schlechter und den „Kreativbeifall“ gab es ja auch so.

Was sich mit dem 7:2 einmal mehr bestätigte ist der Fakt, dass das Gros der Schlachtenbummler in erster Linie ergebnisorientiert bewertet. Zwar mag man angesichts von sieben Toren, einem Sololauf von Ede Bartlick, den er eiskalt abschloss und dem Torhüter auch nicht den Hauch einer Chance ließ (Spaß beiseite- ich habe mich für Robert wirklich sehr gefreut, auch, weil er seine seit Jahren beste Saison spielt!), einem Weltklassetreffer von Mizzi etc. (heute besser: usw. * g *) so euphorisch sein, dass man den „Rest“ gar nicht sehen mag. Froh war ich, als mir „Käpt’n Namensvetter“ bestätigte, dass nicht nur Gold glänzt. Ob wir wirklich 5 Tore besser waren? Ob es wirklich ein „leichter Sieg“ war? Ich möchte mir nicht ausmalen, was ohne Rome und Mizzi auch denkbar gewesen wäre. Zumal: Ich habe mir eine ganze Reihe von starken Paraden unseres „Hexers“ notiert. Wer weiß, ob es bei einem 4:4 nach 20 Minuten – und das war gut und gerne drin – für ein 9:4 gereicht hätte. Da für die kritischen Zwischentöne Trainer und Manager zuständig sind und die viel mehr Ahnung haben, als ich, kann ich mich beruhigt zurück lehnen. Die Gefahr, dass es für die Leistung beim Derby nur Schulterklopfer gibt, ist sicher gering. Andererseits vergleichbar deutlich: Danke Jungs für einen überwiegend kurzweiligen und erfolgreichen Abend.

Dafür, dass ich mich weniger als sonst auf das Match konzentrieren konnte, war zunächst eine Frau, dann ein Mann und danach Frau und Mann zuständig. Vielleicht vorab: Ich kann den Uwe Grandel gut leiden. Seine Berichte sind seit Jahrzehnten sachlich und fachlich top und heben sich von Übertragungen der Marke Boeck oder Kalka (um mal Namen zu nennen) mehr als wohlwollend ab. Aber die Erkrankung von Uwe Grandel hatte einen angenehmen Effekt. Und der hieß Almut Rudel (geborene Risse - für Kenner aus der DDR). Mein Lamentieren über die arg beschränkten Platzverhältnisse am neuen „Ausguck“ wegen „Kameraraden“ waren noch nicht beendet, als ich plötzlich von einer Dame gefragt wurde: „Wer hat das Tor geschossen?“ Es ging um das 2:0 und ich war da noch sehr aufmerksam und konnte helfen- der Frau Rudel. Nun kenne ich und kennen mich von Berufs wegen auch „Tevauer“. Aber der Almut mal unter die Arme zu greifen, das hatte schon was. Also schweifte mein Blick vom Spielfeld zur „Hilfebedürftigen“ und wieder zum Spielfeld, dann schnell wieder zurück... War alles noch i.O. Bis unser Glücksbote Carsten N. (vgl. P.F.I.F.F. vom 15.Oktober – wie gehen eigentlich die P.F.I.F.F.E im Archiv auf?) laut ausrief: „Hey, Almut!“, und sich „feige“ versteckte. Ich habe die beiden dann miteinander bekannt gemacht. Fortan war ich nicht nur für’s Aufpassen auf Tore sondern auch auf „Nachbars Lumpi“ zuständig. Der begehrte dann ein Almut- Foto, welches ich auftragsgemäß schoss.



Als die Tore im Schlussabschnitt wie reife Früchte fielen, wusste ich gar nicht, wo ich zuerst aufpassen sollte: Auf Carsten, für Almut oder aber auf’s Stillstehen, da wegen Verwacklungsgefahr Bewegung nun auch noch unerwünscht war. Jedenfalls ist die Almut Rudel ne sehr nette Frau, die ich – total uneigennützig – gleich zu unserer Weihnachtsfeier einlud. Da hätte sich der Carsten aber bestimmt gefreut. Leider steht ein privates Ereignis (Ich stehe zu den Details unter Datenschutz!) dem Besuch der gemeinsamen Feier entgegen. Da war der Carsten sehr traurig. WIR haben dann ihren Beitrag (es gab ja zwei Live- Schaltungen) noch gut zu Ende gebracht. Wie war das Spiel eigentlich ausgegangen???

Was ich noch verraten darf: Frau Rudel ist am 18.10.1961 geboren, damit 47 Jahre alt – fast wie ich, nur ein paar Tage älter. Aber das sieht man mir doch nicht an- oder???

Ich wünsche dem Uwe Grandel beste Genesung und dann viele Einsätze beim Fußball, Volleyball oder Turnierangeln (Aber kein Pferdesport; der ist sehr gefährlich. Stimmt’s, Herr Mohren?). Eishockey aus dem Fuchsbau aber könnte ab sofort die Derby- Fortuna mit der roten Lederjacke übertragen. Carsten träumt schon...

Ein Traum war auch unsere Drittelpausenvorbestellung im „Fuchsbau“ letzten Sonntag. Weil sie die Rekordsumme von 115 Euro ausmachte, gab es von Frau „Fuchsbau“ Pinter Rhöntropfen kostenneutral. Dafür – und vor allem für die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit – mal ein öffentlicher Dank samt großem Lob.

Das nächste Heimspiel kann nun schnell kommen. Dann werden auch wieder zwei Kids beim Intro mit den Füchse- Fahnen übers Eis flitzen. Meine Bitte: Sagt doch mal an, wer da unsere Profis beim Einlauf begleiten darf. Für die „Minis“ wäre das eine schöne Huldigung. Und zu viel Anonymität muss auch nicht gut sein.

Ansonsten gilt wie immer: Bleibt sauber! Und: Alles was recht ist!

Euer Sebastian Matthieu
von